Filme der 2. Staffel

Hier findet ihr Hintergrundinformationen und die Beschreibungen der Filme der zweiten Staffel. Klickt auf die Filmtitel, um direkt zu den Videos zugelangen.


A ferry tale
Filmgruppe: Fairfahrt/ institut für neue medien / Rostock

Die Idee: Ein junger Mann und eine junge Frau sitzen sich auf einer Fähre im Hafen von Rostock gegenüber. Die Gedanken der beiden kreisen um die jeweils gegenübersitzend Person. Verstohlene Blicke zeugen von Unsicherheit und Misstrauen. Vorurteile in den Köpfen der Jugendlichen führen zu einem Wechselbad der Gefühle. Schreckensmomente und tiefe Erleichterung wechseln sich ab.

Das Team: Sollte man jemanden nach seinem Äußeren beurteilen? Das Team „Fairfahrt“, die 7. Klasse der Don-Bosco-Schule Rostock, drehte einen Film der zeigt, das jeder Mensch, egal welcher Herkunft, Vorurteile hat. Unterstützt durch die Kunstlehrerin Simone Kamradt-Schröder beteiligte sich die gesamte Klasse im Rahmen einer Schulprojektwoche an der Filmumsetzung. Die ursprüngliche Idee, in einer Straßenbahn zu drehen, wurde verworfen und stattdessen die Fähre zwischen Gehlsdorf und Rostock als Drehort ausgewählt. So erhielt der Film zusätzlich regionalen Bezug. Aufgrund des sehr beengten Drehorts mussten die Jugendlichen nicht nur auf sich selbst und ihr Team achten, sondern auch Rücksicht auf die anderen Fahrgäste nehmen. Zusätzlich herrschten durch den Lichteinfall erschwerte Verhältnisse, so konnte jeweils nur auf einer Tour (eine Fahrt dauerte ca. 10 Minuten) gedreht werden, um keine Anschlussfehler in den unterschiedlichen Szenen zu haben. Medienpädagogische Unterstützung kam von Mattias Spehr vom institut für neue medien Rostock.

Das Phänomen
Filmgruppe: phä·no·me·na̱l / Sophie Medienwerkstatt / Hagenow
Die Idee:
„ Nur wenn wir in uns alle sehn
Besiegen wir das Phänomen
Nur wenn wir alle in uns sind
Fliegt keine Asche mehr im Wind“

Das Team: Das Team „phä·no·me·nal“ besteht aus Schülern unterschiedlicher Schulen aus Hagenow im Alter von 11 – 16 Jahren. Die Jugendlichen haben sich für dieses Projekt mit mecklenburgischen Künstler*innen verschiedener Genre – Puppenspiel, Schauspiel, Grafitty, Animation – zusammengeschlossen, um dem Gedicht “Das Phänomen” von Hanns Dieter Hüsch aus dem Jahr 1981, ein neues Gewand zu geben und jede Zeile visuell zum Leben zu erwecken. So vertonten sie das Gedicht zusammen mit einem Schauspieler neu. Die einzelnen Verse des Gedichts wurden auf unterschiedliche Weisen mit einer Grafittikünstlerin, einer Puppenbauerin, einem Typografen und vielen anderen verfilmt. Dreharbeiten an Wochenenden und unter der Woche standen über mehrere Monate an der Tagesordnung, da zum einen sehr aufwändige Filmtechniken zum Einsatz kamen und das Projekt zum anderen innerhalb des zweiten Schulhalbjahres umgesetzt wurde. Entstanden ist so ein vielschichtiger, experimenteller und professioneller Film, durch den das Gedicht eine erschreckende Aktualität erhält.

Deutschland Freiheit Land
Filmgruppe: Gutes Team / Kunsthaus Neustrelitz / Neustrelitz

Die Idee: Alles ist fremd und neu. Anfangs verstehen wir kein Wort, aber wir sind froh hier zu sein. Nach vier bis fünf Monaten, verstehen wir vieles immer noch nicht, aber wir lernen Deutsche kennen, die uns mit den Behörden helfen und uns unterstützen. Wir können schon einigermaßen gut deutsch sprechen und kommen voran. Wir wollen einen Einblick geben: in unseren Alltag und in unsere Art zu leben, wie wir versuchen uns anzupassen, was für Schwierigkeiten wir dabei überwinden müssen. Wir führen lnterviews mit verschiedenen Personen und möchten erzählen, wie das Leben für uns in Deutschland ist. Was bedeutet Integration in Deutschland? – Ein syrischer Blick.

Das Team: Wie fühlt man sich wenn man neu in einem Land ist und wie sehen einen die Menschen? Mit diesen Fragen beschäftigte sich das „Gutes Team“ in der Dokumentation „Deutschland Freiheit Land“ aus ihrer eigenen Sicht: als Menschen aus Syrien. Die Filmgruppe „Gutes Team“ kommt aus Neustrelitz und bekam Unterstützung vom Kunsthaus Neustrelitz. Zu Anfang bestand das Team aus einer Gruppe junger Männer, die zusammen die Idee ausarbeiteten. Aufgrund verschiedener Umstände wie vermehrter Schulstress, um wichtige Sprachzertifikate in Deutsch und Englisch zu erwerben und das Umziehen der Familie führte dazu, dass am Ende nur noch Baraa Alfattal übrig blieb. Er ließ sich nicht entmutigen und setzte den Film als Solo-Projekt um. Sein Vater übernahm die Hauptrolle in dem Film, sodass die Dokumentation einen intimen Blick in das Alltagsleben der Zugezogenen erlaubt. Ein Film, der nicht über Geflüchtete spricht, sondern aus eigenem Willen entstanden ist und aus ihrer Sicht erzählt.

Eine Tüte Popcorn
Filmgruppe: Friday Friends / RAAbatz Medienwerkstatt Mecklenburgische Seenplatte e. V. / Waren (Müritz)

Die Idee: Ein Junge und ein Mädchen treffen zufällig an der Kinokasse aufeinander und kommen ins Gespräch. Sie verstehen sich gut. Schnell ist die gegenseitige Zuneigung deutlich spürbar. Aber in einem unbeobachteten Moment zieht der Junge eine Checkliste aus der Tasche, die alles verändert.

Das Team: Das Team „Friday Friends“ aus Waren (Müritz) produzierte in Zusammenarbeit mit der RAAbatz Medienwerkstatt Mecklenburgische Seenplatte e. V. und Trick 16 den Kurzfilm „Eine Tüte Popcorn“. Die Friday Friends sind eine Jugendgruppe aus ca. 15 Jugendlichen der beiden Warener evangelischen Gemeinden, die sich wegen unterschiedlicher Wohn- und Schulorte normalerweise nur ein Mal im Monat treffen. Daher wurden die Dreharbeiten auf einen Tag gelegt.  Die Gruppe setzte sich sehr intensiv mit dem Unterschied zwischen Rassismus und Vorurteilen auseinander. Gedreht wurde stilecht im CineStar Waren, während des normalen Kinobetriebs. Obwohl immer wieder Pausen eingelegt werden, um Kinobesucher*innen vorbei zu lassen, konnten die Dreharbeiten abgeschlossen werden.

FAIRplay
Filmgruppe: project FAIRplay / Mark Sternkiker / Bützow

Die Idee: Der Dokumentarfilm stellt uns einen 16-jährigen ukrainischen Jugendlichen vor, der seine Heimat verlassen musste und nun in Mecklenburg-Vorpommern lebt. Mitschüler*innen , Teamkollegen und Trainer des Sportvereins Spielgemeinschaft SG Bützow/Rühn und der Jugendliche selbst erzählen, wie er aufgenommen und akzeptiert wurde. Der Film zeigt auf diese Weise exemplarisch, wie Integration durch Sport gelingen kann.

Das Team: Hinter dem Namen des „project FAIRplay“ aus Bützow stecken nicht nur toughe Jungs, sondern auch eine Bedeutung. FAIRplay ist eine Abkürzung für Football And Integration of Refugees – denn was verbindet die Menschen mehr als Sport? Die drei Jungs Dennis, Danny, Björn vom SG Bützow/Rühn organisierten ein Freundschaftspiel für den Dreh mit einem anderen Team, um Bilder für die Dokumentation einzufangen. Zusätzlich mieteten sie auch eine Drohne für Filmaufnahmen aus der Luft und schlossen ihre Dreharbeiten an einem Tag ab.

Realität
Filmgruppe: Twenty One United / Kunsthaus Neustrelitz / Neustrelitz

Die Idee: Die gehasste Jura-Professorin Maffay ist als frischgebackene Abgeordnete einer rechten Partei zusammen mit ihrem Assistenten Michel unterwegs zu einer Mahnwache. Sie und ihr Sekretär steigen in den blitzblanken Mercedes-Dienstwagen, in dem auch der Fahrer Mustafa Öztürk sitzt. Es entwickelt sich ein Gespräch über Deutschland und dem Wert von Wahrheit. Perception is reality, sagt der Engländer…

Das Team: „Twenty One United“ zeigt uns, dass auch hochgebildete Menschen, die es eigentlich besser wissen müssten, die Augen vor der Welt verschließen und rassistisch denken. Nicht nur das Thema interessierte Einzelbewerberin Hjördis Lingnau, sie hatte auch den Anspruch einen Film zu drehen, mit dem sie sich an Filmhochschulen und für ein Studium bewerben kann. Unterstützung kam durch MY2Cents Productions, die vor einigen Jahren beim Vorgänger Wettbewerb Klappe gegen rechts selbst einen Film umsetzten und nun Filmstudenten an der Deutschen Film- und Fernsehakademie sind. Das Team engagierte professionelle Schauspieler*innen und mietete einen teuren Wagen für den Dreh, um die Politikerin stilecht zum Flughafen fahren zu können.

Hauptsache Mensch
Filmgruppe: Das blaue Wunder / institut für neue medien / Rostock

Die Idee: Verschiedenste Personen blicken fest in die Kamera. Aber was sagt das Äußere über den eigentlichen Kern des jeweiligen Menschen aus? Frei nach Albert Einsteins Zitat: „Es ist einfacher einen Atomkern zu spalten, als ein Vorurteil“ beschäftigt sich dieser Film von Schüler*innen der Don-Bosco-Schule Rostock mit den vermeintlichen Unterschieden von Menschen.

Das Team: Zwei Mädchen der 10. Klasse der Don-Bosco-Schule bewarben sich, denn sie finden, dass jeder Mensch individuell ist und Akzeptanz erfahren sollte. Die Umsetzung erforderte die Zusammenarbeit mit einer professionellen Maskenbildnerin. Für den einminütigen Film waren 3 Tage Dreh nötig, denn Kostüme und Maske waren teilweise sehr aufwändig. Nicht selten dauerte die Vorbereitung eines Kostüms manchmal bis zu einer Stunde und länger. Für die Schlussszene holten sich die Mädchen Unterstützung von Klassenkamerad*innen.

Normal ist Vielfalt
Filmgruppe: Media_Tool / Verein für demokratische Medienkultur e. V. / Wolgast

Die Ideen: Eine Schülerin macht sich auf den Weg in ihre Schule. Als eine Schildkröte ihren Weg kreuzt, gehen plötzlich merkwürdige Dinge vor sich. Wer ist nur dieses blonde Mädchen? Immer wieder taucht sie auf… und auch in der Schule scheint nicht mehr alles beim Alten zu sein. Eine Geschichte über Vielfalt, Unterschiedlichkeit und Individualität der Menschen.

Das Team: Die Schülerfirma des Runge-Gymnasiums Wolgast besteht aus Schüler*innen verschiedener Klassen und beschäftigt sich mit verschiedenen Medien. Ein Filmideen-Wettbewerb kam da wie gerufen. Zusammen mit dem „Verein für demokratische Medienkultur e.V.“ arbeiteten sie an dem Film „Normal ist Vielfalt“. Der Dreh fand zu Teilen in der UBB, als auch in der Schule statt. Besonders sticht die aufwändige Animationsszene hervor, da ein uns das Selbe Mädchen ca. 20 Mal in der Klasse sitzen sollte. Gleichzeitig.

Wenn wir die Macht hätten …
Filmgruppe: ICE-BIRD-PRODUCTIONS / Kunsthaus Neustrelitz / Neustrelitz

Die Ideen: In der Nähe des Wohnhauses einer Familie wird ein Flüchtlingsheim eröffnet. Im Gegensatz zu ihren Kindern, die sich sehr auf ihre neuen Klassenkamerad*innen freuen, lehnen die Eltern den Kontakt zu den neuen Nachbarn strikt ab. Um ihren Eltern zu zeigen, warum Menschen nach Deutschland fliehen, schmieden die Kinder mit ihren Freund*innen einen ungewöhnlichen Plan.

Das Team: Das Filmteam „ICE-BIRD-PRODUCTIONS“ besteht aus der 5. Und 6. Klasse der Evangelischen Schule Neustrelitz und hat ihre Filmidee „Wenn wir die Macht hätten“ zusammen mit dem Kunsthaus Neustrelitz umgesetzt. Alle Kinder wurden sowohl an der Arbeit am Drehbuch, als auch an den Dreharbeiten beteiligt. Die große Anzahl von Darsteller*innen in vielen Filmszenen stellte die Betreuer*innen vor eine besondere Herausforderung. Die Spielfreude und Authentizität der Darsteller*innen gibt dem Film aber das gewisse Extra.

10 Arten von Rassisten
Filmgruppe: Der Relikurs / RAAbatz Medienwerkstatt Mecklenburgische Seenplatte e. V. / Waren (Müritz)

Die Idee: 10 Arten von Mitschüler*innen, Eltern oder Pärchen kennt jeder. Das beliebte Unterhaltungsformat gibt es dank der Schüler*innen der Beruflichen Schule Waren jetzt aber auch über Rassisten. Der Film greift rassistische Äußerungen und diskriminierende Verhaltensmuster auf und stellt sie in Frage.

Das Team: Die 13. Klasse der Beruflichen Schule Waren, unterstützt von der Religions- und Kunstlehrerin, entschloss sich das beliebte „10 Arten von…“-Format von YouTube zu nutzen und eine Filmidee zu entwickeln. Nach einem kurzen Workshop als Input für die Klasse, arbeitete das Team eine Woche am Drehbuch, um in einer weiteren Projektwoche die Dreharbeiten abzuschließen. Verschiedene Szenen, die die Jugendlichen großteils selbst spielten, benötigten zusätzliche Unterstützung durch SchülerInnen anderer Klassen und von Herrn und Frau Albinsky. Als in Waren aktiver Amateurfilmer freute sich Herr Albinsky sehr, den Dreh unterstützen zu können.